Jazzdiskurs 156 / 13.Mai 2014

 

Pressebild_Maria-Baptist_live-1_by-Gerhard-RichterEtwas Magisches liegt in dem Spiel von Maria Baptist. Ihre Hände tanzen über die Tasten. Wenn Baptist musiziert, kann man die Augen nicht von ihr lassen, von ihren Bewegungen, die ganz natürlich jeden Ton mittragen. Sie lockt ihre Hörer in Welten außerhalb des Konzertsaales. Im Geis- te entstehen großformatige musikalische Bilder voll verschiedener Stimmungen und Gefühlszustände. Es sind nicht Baptists atemberaubende Improvi- sationen, gar pianistischen Herausforderungen, die sie so verblüffend mühelos meistert oder ihre schier eindrucksvolle Gradwanderung zwischen songhaft eingängiger Musik und avantgardistischen Klängen, die Kritik und Publikum bei jedem ihrer Auftritte gleichermaßen so an ihr faszinieren: Vor allem lebt Baptists Kunst von ihrer unverwechsel- baren Persönlichkeit, ihrer absoluten Hingabe an den Augenblick, ihrer Energie und Wahrhaftigkeit. Wer genau hinhört, wird Anklänge an Bach, Bartók oder gar an Tyner, dann wieder an Evans und natür- lich an Jarrett finden, um im nächsten Moment zu be- greifen, dass es sich ganz und gar um Baptist handelt

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